Hildegard von Bingen – Die Visionärin
Schauspiel von Susanne Felicitas Wolf
mit Gesang und Live-Schauspielmusik
Gastspiele 12. bis 29. April 2021 (Letzte Tournee)


Besetzung
Reinhold Behling
Martin Dudeck/Benjamin Hirt
Marget Flach
Gabriele Graf
Anja Klawun
Sebastian Krawczynski
Cornelia Melián
Manuela Rzytki
Anuschka Tochtermann
Ulrich Zentner
(8 Darsteller, 1 Sängerin, 1 Musikerin)
Regie
Thomas Luft
Bühne
Manuela Hartel, Olsen Röhl und Thomas Luft
Gesang / Musikalische Leitung
Cornelia Melián
Musik
Manuela Rzytki
Videodesign
Manuela Hartel
Choreographie
Tanya Rydell Montan
Kostüm
Sarah Silbermann
Alina Scheiler
Klangregie u. Tontechnik
Zoro Babel
Sounddesign
Simon Kummer
Lichtdesign
Olsen Röhl
Nico Stolte
Licht- u. Videooperator
Nico Stolte
Technische Leitung
Olsen Röhl
Dauer
ca. 140 Minuten + Pause
Uraufführung
17. Januar 2018
im Bürgerhaus Unterföhring b. München
Gastspiele
2. Tournee:
2. April bis 7. Mai 2019
3. Tournee:
31. Oktober – 12. Dezember 2019
4. Tournee:
12. – 29. April 2021
Aufführungsrechte
Thomas Sessler Verlag Wien
Preis
9.750 Euro *+ 10 % Tantieme, Gema, AVA
Stückeinführung auf Anfrage
*Honorare für CH-Gastspiele abweichend
*Honorare ggf. zzgl. CO2-Steuer
Kann eine Frau Gott näher sein als jeder Mann? Kann sie Visionen empfangen, wie sie keinem Mann je zuteil geworden sind? Unmöglich. Nicht nur in der patriarchalischen Welt des Mittelalters. Und doch schien es so gewesen zu sein.
Zum Ende des 11. Jahrhunderts wird in Bermersheim am Rhein ein schwächliches Mädchen mit Namen Hildegard geboren. Als zehntes Kind adeliger Herkunft war ihr ein gottgeweihtes Leben vorbestimmt. Niemand aber konnte ahnen, dass aus dem kränklichen Mädchen eine der bedeutendsten Frauen der Weltgeschichte werden sollte.
„Gottes kleine Posaune“, wie sie sich selbst nannte, blies den Großen und Größten ihrer Zeit kräftig den Marsch. Und mit ihrem unglaublichen Willen versetzte sie zwar keine Berge, aber sehr wohl Klöster. Trotz immer wiederkehrender schwerer Erkrankungen, die sie als Prüfungen betrachtete, war sie von nahezu unerschöpflicher Energie und Aufmerksamkeit für alles, was sich im Lebendigen zeigt. Ihre Visionen wurden zum Leitbild für ganze Generationen. Als Nonne, Äbtissin und Autorin von bedeutenden theologischen Werken, als Naturwissenschaftlerin, Ärztin und Komponistin wurde sie zu einer der größten geistlichen Autoritäten des mittelalterlichen Europa.
Was trieb diese Frau an? Was gab ihr die Kraft, gegen alle Konventionen und Widerstände ihren Visionen zu folgen, sich und ihrem tiefen Glauben treu zu bleiben?
In Zusammenarbeit mit der Autorin Susanne F. Wolf (Bühnenadaption DIE PÄPSTIN) entstand ein Schauspiel, das den Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau nachzeichnet: von den ersten Visionen über die Konfrontation mit den kirchlichen Instanzen und weltlichen Würdenträgern ihrer Zeit bis hin zur Erkenntnis von der Einheit der Dinge. Im Stück verschmelzen belegte biographische Wirklichkeit und – behutsam eingesetzte – fiktionale Elemente zu einem faszinierenden Ganzen. Es entsteht eine spannende thea-trale Annäherung an eine Persönlichkeit, deren Namensbedeutung Programm scheint – Hildegard: Kampf und Schutz.
Musik hatte für Hildegard eine ganz besondere Bedeutung: himmlische Klänge als Ausdruck höchster Harmonie, die die Menschen Gott nahe bringen. Diese Klänge werden ein zentraler Punkt des Stückes sein.
Eine hoch spirituelle, eine hochsensible Frau, von Beginn an Außenseiterin, stellt sich zeitlebens ihren Ängsten, Unsicherheiten und mannigfachen Herausforderungen. Hildegard überwindet Krisen und verkündet ihre – höhere –Wahrheit. Um dieser zu folgen, widerspricht sie, kritisiert und rüttelt auf, vom Klerus bis zum Kaiser.
Visionen, Wunderheilungen, Erkenntnisse, verzweifelte Ausbrüche: Hildegard, eine Begnadete, Begabte, Lodernde, verlangt sich und ihren Mitmenschen alles ab. Unermüdlich, ungebrochen und hingebungsvoll bis zuletzt geht sie ihren einzigartigen Weg. Ein Stück über Liebe, Glauben, Wahrheit und beeindruckende Menschlichkeit.
Die Autorin
Die Autorin, Dramaturgin und Regisseurin Susanne Felicitas Wolf stammt aus Mainz und lebt in Wien. Sie war an Theatern wie dem Schauspiel Frankfurt, dem Volkstheater Wien und dem Schauspielhaus Wien engagiert und hat Texte bzw. Theaterstücke unter anderem für das Schauspielhaus Wien, die Komische Oper Berlin und das Volkstheater Wien geschrieben. Von ihr stammt auch die Bühnenfassung für die Produktion DIE PÄPSTIN, für die theaterlust mit dem Inthega-Preis DIE NEUBERIN 2014 ausgezeichnet wurde.
PRESSE
„Das achtköpfige Ensemble beeindruckte in einer kraftvollen, mystisch anmutenden Inszenierung nicht nur mit schauspielerischen Höchstleistungen, sondern ebenso mit ungebremster Intensität, Leidenschaft und vollem Körpereinsatz (…) Einem genialen Regiestreich war es zu verdanken, dass die Visionen Hildegards für das Publikum erfahrbar und sichtbar wurden. Auf mobilen, leicht transparenten, meterhohen Leinwand-Kulissen machten psychedelisch scheinende Videoprojektionen (Manuela Hartel) in teils verstörenden, in– und übereinander fließenden Bildkompositionen deutlich, wenn Hildegard von ihren Visionen durchflutet und sie quasi eins mit ihnen wurde“
Bergsträßer Anzeiger, Bensheim
„Herausragend dabei die wunderbare Anja Klawun, die ihre ebenso gottesfürchtige wie unbeugsame Hildegard mit solcher Wucht, Intensität und Leidenschaft spielt, dass ihr beim Applaus die Erschöpfung deutlich anzusehen ist. (…) Am Ende der knapp dreistündigen Aufführung werden die Darsteller vom begeisterten Publikum mit zahlreichen Vorhängen verabschiedet. Allerdings dürfte das ergreifende Stück über Liebe, Glauben, Wahrheit und Menschlichkeit bei den meisten noch eine Zeit lang nachhallen“
Rieser Nachrichten, Nördlingen
„Licht, helles Licht, Kaleidoskop-Bilder, Worte, die über Projektionswände fließen, dazu Hildegards Lieder und Zitate aus ihren Werken – aus diesen Elementen hat Regisseur Thomas Luft ein eindrückliches Lebensbild der Hildegard von Bingen gezeichnet. Die Zuschauer erlebten eine brillant inszenierte Theater-Choreografie mit Anja Klawun in der Rolle der Visionärin Hildegard“
Nürnberger Nachrichten, Gunzenhausen
„Die eminente Wirksamkeit des Stückes ist der Hauptdarstellerin und dem gesamten Ensemble zu verdanken, das an einem Strang zieht, in dem jeder einzelne gleichwertig und gleichstark mitwirkt, sich alle voll einbringen. Die Einheit des Ensembles im Sinne der Inszenierung gewann mit der wunderbaren Stimme von Cornelia Melián klingenden Ausdruck“
Neue Presse, Kronach
„Verkörpert wird Hildegard von Bingen von Anja Klawun. Ihre herausragende Schauspielkunst, die sich einbrennenden Bilder und die meditative Musik versetzten das Publikum in eine andere Zeit und Welt. Dieser Theaterabend war mit dem stehenden Applaus der Zuschauer noch lange nicht zu Ende. Dieses Stück bleibt im Kopf“
Neue Westfälische Zeitung, Espelkamp