DIE REISE DER VERLORENEN
Schauspiel von Daniel Kehlmann nach dem Buch „Voyage of the Damned“ von Gordon Thomas und Max Morgan-Witts
Gastspiele
28. Januar bis 29. März 2021 (1. Tournee)
6. November bis 16. Dezember 2021 (2. Tournee)
mit
Axel Pape
Florian Miro
Jonathan Wolters
Judith Riehl
Kathrin Steinweg
Konstantin Moreth
Roland Peek
Sebastian Prasse
Regie
Thomas Luft
Bühne
Manuela Hartel
Sarah Silbermann
Thomas Luft
Videogestaltung
Manuela Hartel
Kostüm
Sarah Silbermann
Musik
Florian Miro
Jonathan Wolters
Choreografie und Bewegungsarbeit
Búi Roche
Dauer
etwa 120 Minuten + Pause
Premiere
18. Oktober 2020
Altonaer Theater, Hamburg
Gastspiele
1. Tournee
28. Januar bis 29. März 2021
2. Tournee
6. November bis 16. Dezember 2021
Aufführungsrechte
Thomas Sessler Verlag, Wien
Preis
9.750 Euro*
+ 10 % Tantieme, Gema, AVA, VA
Auf Wunsch mit Stückeinführung und Publikumsgespräch
Eine Co-Produktion des Altonaer Theaters und theaterlust
*Honorare für CH-Gastspiele abweichend
„Und Sie, begnadet mit später Geburt, denken vielleicht gerade:
“Wer weiß, wie ich gehandelt hätte?” Aber ich verrate Ihnen was:
Falls Sie wirklich nicht wissen, wie Sie gehandelt hätten,
dann wissen Sie es schon. Dann hätten Sie gehandelt wie ich“.
Otto Schiendick, Steward auf der St. Louis
Im Jahr 1939 gehen 937 Juden in Hamburg an Bord der St. Louis. Sie wollen nach Kuba und von dort weiter in die USA oder andere Länder. Doch der kubanische Präsident verbietet die Einreise. Die Menschen dürfen das Schiff nicht verlassen. Die HAPAG in Hamburg protestiert. Immerhin wurden horrende Summen für Landegenehmigungen gezahlt. Die erweisen sich nun als illegal und wertlos. Die St. Louis muss den Hafen verlassen. Kapitän Gustav Schröder kämpft um seine Passagiere. Doch auch Amerika und Kanada verwehren die Einreise. Niemand auf der Welt will die jüdischen Flüchtlinge haben. Die St. Louis wird nach Hamburg zurückbeordert. Erst als Schröder gegen seine Kapitänsehre erwägt, das Schiff vor Sussex auf Grund laufen zu lassen, kommt Hilfe: Einige europäische Länder bieten jeweils einer bestimmten Quote von Juden Zuflucht. Aber Nazi-Deutschland überzieht den Kontinent mit Terror und Krieg. Die Reise der Verlorenen geht weiter.
Die Irrfahrt der St. Louis ist historisch verbürgt. Daniel Kehlmann bringt die Handlung in zeitübergreifender Fiktion auf die Bühne. Die aktuellen Fluchtdramen erwähnt er mit keiner Silbe. Und dennoch hat man als Zuschauer auch diese Bilder permanent vor Augen. Die Figuren treten aus dem Dialog, reflektieren ihren Charakter und verraten ihre Gedanken. Sie spielen mit dem Wissen um ihr Ende. Für die meisten ist es ein schreckliches.
Daniel Kehlmann hat das Stück als Auftragsarbeit für das Theater in der Josefstadt in Wien geschrieben. Dort wurde es im September 2018 uraufgeführt. In Co-Produktion mit dem Altonaer Theater werden wir das Stück voraussichtlich am 18. Oktober 2020 in Hamburg zur deutschen Erstaufführung bringen. Und ab Ende Januar 2021 dann auch auf Tournee.
Im November 2018 traf sich der kanadische Premier Justin Trudeau mit einer der Überlebenden der St. Louis. “Die Zeit hat Kanada nicht von seiner Schuld freigesprochen oder das Gewicht der Schande gemindert“, sagte er im Anschluss. Die Entschuldigung seines Landes sei „lange überfällig“.
Der Autor
Der 1975 geborene Schriftsteller Daniel Kehlmann zählt zu den Topstars unserer Literatur-Szene und ist verantwortlich für Bestseller wie „Die Vermessung der Welt“ und „Tyll“. Bereits seit 2011 schreibt Daniel Kehlmann auch Theaterstücke und wurde schon mit dem Nestroy- Theaterpreis ausgezeichnet. Sein drittes Stück „Heilig Abend“ war ein Aufführungshit an den deutschsprachigen Theatern. „Die Reise der Verlorenen“ entstand 2018 als Auftragsarbeit für das Theater in der Josefstadt und wurde dort im vergangenen September uraufgeführt.
Pressestimmen
„Die Premiere von Daniel Kehlmanns „Die Reise der Verlorenen“ im Altonaer Theater berührt … 25 Rollen, von 8 Schauspielerinnen und Schauspielern gespielt. Teilweise fallen sie mitten in einer Szene aus ihrer Rolle, um biografische Hintergründe ihrer Figur zu erklären. So entsteht ein Stück sehr gut gemachtes Dokumentartheater … Die Erinnerung an jene Zeit zu bewahren, ohne allzu plump Bezüge zur Gegenwart herzustellen, auch das kann Theater wie „Die Reise der Verlorenen““
Hamburger Abendblatt
„Mit acht Darstellern in mehr als 20 Rollen bringt Regisseur Thomas Luft eine atemberaubend intensive Inszenierung auf die Bühne. Die atmosphärisch dichte Aufführung schildert Schicksale und Vorgänge auf unterschiedlichen Ebenen … Ein ergreifendes Theatererlebnis von bestürzender Aktualität, das am Premierenabend in langen Applaus und Bravos mündete. “
Morgenpost Hamburg
„Beeindruckende Inszenierung von Daniel Kehlmanns „Die Reise der Verlorenen“ im Altonaer Theater … Die Inszenierung von Thomas Luft beeindruckt durch eine raffinierte audiovisuelle Gestaltung, die die bedrohliche Atmosphäre an Bord symbolisch verdichten.“
Lübecker Nachrichten