Das Haus
Eine Komödie von Brian Parks
Adaptiert von René Heinersdorff
Deutsch von Peter und John von Düffel
Gastspiele 25. September bis 04. Oktober 2020 und 18. bis 27. März 2021 (2. Tournee)
Mit
Anja Klawun
Gabriele Graf
Sebastian Gerasch
Ulrich Zentner
Regie
Thomas Luft
Bühne
Erwin Kloker
Thomas Luft
Kostüm
Sarah Silbermann
Premiere
26. September 2019 in Geldern
Gastspiele
1. Tournee:
27. September bis 10. November 2019
2. Tournee:
25. September bis 04. Oktober 2020
und 18. bis 27. März 2021
Aufführungsrechte
Per H. Lauke Verlag, Hamburg
Preis
7.500 Euro*
+ 10 % Tantieme, Gema, AVA, VA
*Honorare für CH-Gastspiele abweichend
*Honorare ggf. zzgl. CO2-Steuer
Seit über 20 Jahren leben die Rotemunds schon in ihrem geliebten Eigenheim am idyllischen Stadtrand. Die Kinder sind aus dem Haus. Ein gutes Leben, eine gute Zeit. Bevor nun aber aus all dem Guten eine stille, langweilige Einöde wird, beschließen die beiden mutig, das Haus zu verkaufen und zu schauen, was das Leben im hinteren Drittel noch für sie bereithält. Leicht fällt ihnen diese Trennung nicht. Aber zum Glück hat man ja die beiden Lindners gefunden. Zwei wunderbare junge Menschen, die genau da stehen, wo die Rotemunds an diesem Platz vor vielen Jahren angefangen haben. Ihnen kann man das Haus mit gutem Gefühl verkaufen.
Die Verträge sind unterschrieben, die Koffer nahezu gepackt. Die Schlüsselübergabe soll nun auch symbolisch eine neue Zeit einläuten. Das will man in netter Runde mit einem guten Glas begießen. Soweit alles bestens! Oder etwa nicht?
Zu Beginn überschlagen sich alle mit Komplimenten und Nettigkeiten. Alles ist wunderbar: das Haus, die Lage, die Nachbarn! Als Moritz Lindner aber, ganz nebenbei, fallen lässt, sie wollten manche Räume vielleicht doch rot streichen, löst das eine erste kleine Irritation aus. Aber wirklich nur eine kleine, noch ist alles völlig im Rahmen.
Der beneidenswerte Zuschauer darf nun einem unvergleichlichen Anschwellen unterdrückter Konflikte beiwohnen. Kleine Unhöflichkeiten steigern sich zu massiven Beleidigungen ohne Gnade und Tabus. Political Correctness war gestern. Die nun folgende apokalyptische Zimmerschlacht wird bis aufs äußerste geführt. Das Noch-Wohnzimmer der Rotemunds wird zur modernen Arena, in der vier Gladiatoren ums nackte Überleben kämpfen.
Grandios entwirft Brian Parks eine Konversation, die aber auch wirklich an allen Weichen so falsch abbiegt, dass es eine pure Freude ist. Schwarz ist der Humor, rasant das Tempo. Ein Stück so unterhaltsam wie eine Mischung aus Yasmina Rezas “Gott des Gemetzels” und Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“.
PRESSE
Nach der Premiere am 26.09.2019 bisher zwei Mal besprochen
„Das Original des amerikanischen Autors Brian Parks, wurde von Regisseur Thomas Luft rasant und effektvoll in Szene gesetzt.
Es ist ein gewaltiges Lehrstück für Immobilien(ver)-käufer und solche,
die es werden wollen – und die boulevardeske Umsetzung
täuscht nicht über die Brisanz der Situation hinweg.
Beginnend mit harmlosen Alltagsplänkeleien und belanglosen Anekdötchen, steigert sich das Ganze in eine wüste Zimmerschlacht mit überwältigendem Ausgang. Dass die Situation nach der Pause ganz besonders effektvoll eskalierte, ist auch einem kraftvoll agierenden Darstellerquartett zu verdanken … Der Kulminationspunkt wurde durch raffinierte Lichtregie, präzise getimte Choreografie und effektvolle Slow-Motion zum verblüffenden Ende geführt“
Die Harke, Nienburg
„Das Haus überzeugte mit viel schwarzem Humor. Brian Parks zeigt auf urkomisch Art und Weise, wie schwer Veränderungen sind. Theaterlust brachte das Stück unter der Regie von Thomas Luft ins Theater in der Stadthalle und unterhielt am Sonnabend 400 Zuschauer mit bissigen Dialogen und ein bisschen Klamauk. Es fing alles so harmlos an: Das Ehepaar Rotemund (Gabriele Graf und Ulrich Zentner) möchte sich räumlich verkleinern und verkauft daher sein Haus. Die Lindners (Anja Klawun und Sebastian Gerasch) scheinen die perfekten Käufer zu sein. Sie sind jung, planen eine Familie – und außerdem zahlen sie bar. Der Haken offenbart sich natürlich erst nach der Unterzeichnung der Verträge: Diese jungen Leute wollen doch tatsächlich das schöne Haus umbauen – wegen eines antiken Frühstückstisches! Schnell eskaliert der Streit, und aus leise geäußerten Bedenken werden plötzlich derbe Beleidigungen.Die Dialoge sind rasant, und die Darsteller zeigten ein gutes Gefühl für das richtige Timing … Das Stück bietet weniger feinsinnigen Humor. Der Schlagabtausch der beiden unverblümten Ehepaare ist dennoch unglaublich unterhaltsam und macht es somit zu einem wunderbar kurzweiligen Stück“.
Holsteinischer Courier, Neumünster